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  • Xavier Tavera Borderlands at Kunsthaus Caserne

    Xavier Tavera Borderlands at Kunsthaus Caserne

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    Tavera _Kunsthaus Caserne _ B. Geiselhart
  • Felicia Glidden Impression |      Abdruck at Kunsthaus Caserne

    Felicia Glidden Impression | Abdruck at Kunsthaus Caserne

    Review

    Felicia Glidden Impression | Abdruck at Kunsthaus Caserne January 2020

    Scroll for the English version of the following speech about the exhibition which was written and presented by Katrin Seglitz at the opening.

    Katrin Seglitz

    Rede für die Vernissage der Ausstellung „Impression/Abdruck“ von Felicia Glidden am 17.1.2020 

    im Kunsthaus Caserne in Friedrichshafen Fallenbrunnen

    Wenn man in diesen Raum kommt, ist man beeindruckt von den großformatigen Arbeiten, die hier hängen. Impression/Abdruck hat Felicia die Ausstellung genannt, und beide Wörter haben einen Hof von Bedeutungen: In der Impression hören wir die Presse, das Pressen, den Druck, das Drucken und Drücken und Eindrücken. Begriffe, die mit Druck und Druckverfahren zu tun haben. Und der Frage, was einen Eindruck hinterlässt.

    Diese Frage stellt sich Felicia, dieser Frage geht sie experimentell mit ihren Arbeiten nach, der Frage, was sie beeindruckt, so beeindruckt, dass sie nach einem Ausdruck dafür suchen muss.

    Sie ist in Minneapolis aufgewachsen und hat in der Stadt gelebt bis sie 18 war. Danach ist sie zum Studium nach Duluth gegangen. Sie hat Mathe und Ingenieurwesens studiert und Kurse belegt in Visual Art und Dance. Duluth liegt am Oberen See, einem der drei riesigen Seen im Norden der USA, an der Grenze zu Kanada.

    Duluth hat einen großen Hafen, von hier aus fahren Schiffe über den Sankt-Lorenz-Seeweg bis in den Atlantik. Rohstoffe werden in Duluth verschifft: Eisenerz, Getreide, Kohle, Öl und Holz. Die Stadt selbst ist mit 86 000 Einwohnern keine große Stadt, nur wenig größer als Friedrichshafen.

    In ihrem 3. Studienjahr hat sich Felicia ganz der Kunst zugewandt.

    Sie zog in ein altes Holzhaus mitten im Wald, in der Nähe des Sees, eine Stunde von Duluth entfernt. Sie hat sich in der Garage ein Atelier eingerichtet, mit Holz geheizt, Kunst gemacht und das Geld, das sie zum Leben brauchte, mit der Renovierung von Häusern und Booten verdient. Sie hat in der Natur und mit der Natur gelebt, eine Erfahrung, die sie bis heute trägt. Und prägt.

    Womit wir wieder beim Druck sind und beim Eindruck, den etwas hinterlässt. Noch bevor sie die Mülltrennung in Deutschland kennengelernt hat, hat sie, als sie im Wald lebte, den Müll getrennt. Seit zwei Jahren sind die Verpackungen mehr und mehr in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit gerückt.

    Two-Faced Void Oil on aluminium-coated paper 57 x 56 cm 2020

    Auch Verpackungen werden entworfen und hergestellt. Sie dienen dem Schutz von Lebensmitteln und Produkten. Werden geöffnet oder aufgerissen, abgerissen und entfernt. Sie haben eine dienende Funktion, werden in der Regel übersehen.

    Felicia macht sie sichtbar, indem sie Kartons auseinanderklappt, unter Papier legt und mit Grafit darüber reibt, so dass ein Abdruck entsteht. Sie hat aufgeklappte Kartons und Verpackungen zusammengenäht. Und aus Plastiktüten Trashquilts gemacht.

    Anfangs wurde die Entdeckung der Herstellung von Kunststoffen gefeiert. Der Erfolg führte zu massenhafter Produktion. Längst fühlen wir uns bedrängt und bedroht durch die Flut von Plastik in jeder erdenklichen Form.

    Und doch gibt es Kunststoffe, von denen wir uns wünschen, dass sie uns überleben. 1856 wurde Zelluloid entwickelt, ab 1870 vermarktet und weiterentwickelt als Trägermaterial für Filme. 1951 wurde die Herstellung eingestellt, denn Zelluloid ist leicht entzündlich. In trockener Umgebung sinkt der Wassergehalt und Zelluloid wird zum Sprengstoff, der sich spontan entzünden kann.

    Zelluloid wurde ersetzt durch eine mit einer Fotoemulsion beschichteten transparenten Folie aus Tri-Acetat oder Polyester. Streifen aus dem Zeitalter analoger Fotografie finden sich noch in vielen Haushalten. Auch bei Felicia.

    Als der Keller von Felicia und Alain bei einem Hochwasser überflutet wurde, wurde klar, dass auch Tri-Acetat und Polyester verdirbt, wenn es nass wird. Die Dias in ihrem Archiv zeigen neben den festgehaltenen Augenblicken auch abstrakte Landschaften von sich ausbreitendem Schimmel. Felicia hat aus den zerstörten Fotos eine memory skin gemacht, eine Erinnerungshaut. Und sie zu einer Allegorie der Vergänglichkeit gemacht.

    Felicia Glidden plastic, acrylic,thread, Chodachrome slide film, negative film, 178 x 113 cm 2019

    Felicia: „Die Zeit ist wie eine Flut, die das, was mal Gegenwart war, überzieht und ausbleicht.“

    Kunststoffe dienen der Verpackung, dem Schutz von Dingen, aber auch als Träger von Erinnerungen. Felicia geht es in dieser Ausstellung darum, ihre Materialität sichtbar zu machen und die Formen, die im Umlauf sind.

    Das ist der eine Aspekt, der eine Teil ihrer hier ausgestellten Arbeiten.  Der andere Aspekt ist das Sichtbarmachen von emotionalen Eindrücken. Andy Dunhill hat sie beeindruckt. Ihm hat Felicia ein Buch gewidmet mit Frottagen. Das Wort Frottage kommt aus dem Französischen von frotter – reiben. Ein Verfahren, das Max Ernst ab 1925 entdeckt und entwickelt hat. Bei der Frottage wird die Oberflächenstruktur eines Gegenstandes oder Materials durch Reiben mit Hilfe eines Stifts auf ein aufgelegtes Papier übertragen. Die Frottage ist ein künstlerisches Stilmittel zur Integration vorgefundener Strukturen.

    Andy war ebenfalls Künstler, Bildhauer und Zeichner. Wir waren zusammen in Spetzgart, bei dem Künstleraustausch Salem2Salem, bei dem sich jeden Sommer deutsche und amerikanische Künstler und Künstlerinnen treffen, mal in Schloss Salem, mal in Salem Art Works im Staat New York. Felicia kannte Andy schon länger, von Amerika, von der Arbeit im Franconia Sculpture Park. Ich habe ihn erst in Spetzgart kennengelernt und war beeindruckt von seiner Ausdruckskraft. Er arbeitete mit schwarzer Tusche und heftete die Skizzen, die in rascher Folge entstanden, an die Wände seines Zimmers.

    Ich sah sie durch das offene Fenster, sah ihn am Schreibtisch sitzen und zeichnen, und dachte: Wow! Da ist ein neuer Picasso. Geballte Kraft, geballte Fäuste, Pommes und lästige Fliegen, seine Skizzen verrieten großes Können, elementare Kraft und: Humor. Er war Brite und kam nach Amerika, weil Obama gewählt worden war. Für Felicia war er ein Künstlerkollege, dessen Urteil aufrichtig war. Wenn er etwas sagte, war das eine honest critic, eine ehrliche Meinung, er nahm kein Blatt vor den Mund.

    Sein Tod war ein Schlag. Sein Vermächtnis ist seine Kunst. Und seine Art zu arbeiten: Mit Kraft, Können und Humor. Mit der Frottage als Stilmittel zur Integration anderer Strukturen thematisiert Felicia Einfluss und Eindruck durch andere Menschen.

    Was beeindruckt uns?

    Wer beeindruckt uns? Was geht unter die Haut?

    Der Philosoph Schelling schrieb vor 200 Jahren, dass sich bewusste Tätigkeit mit einer bewusstlosen Kraft verbinden muß, damit ein Kunstwerk entsteht.

    Felicia arbeitet immer wieder mit Traumbildern und Tagebuchnotizen. Zeichnet Buchstaben und Wörter aus diesen Traumbildern in die Farbe, die sie auf die Kartons aufträgt, bevor sie Abdrücke macht.

    Felicia Glidden oil, ink on paper 275 x 150 cm 2017

    Eine Serie von Trashquilts hat sie Tête du Travers genannt. Tête du Travers ist der Name des Bergs, gegen den ein Pilot 2015 ein Flugzeug mit 149 Passagieren gesteuert hat. Tête heißt Kopf. Le travers ist der Fehler oder die Quere. Esprit de travers bedeutet Querköpfigkeit. Gegen einen Berg mit dem Namen Querkopf hat ein Querkopf ein Flugzeug gelenkt und viele Menschen mit sich in den Tod gerissen.

    Was ist im Kopf des Piloten vorgegangen?

    Fünf Tage später schrieb Felicia unter dem Eindruck des Absturzes einen Text. Teile dieses Textes tauchen auf ihren Trashquilt Prints auf.

    Kann dieser Vorgang zu einer Allegorie für unser eigenes Verhalten werden? Was geht in unseren Köpfen vor, wenn wir durch unseren Konsum, den hemmungslosen Verbrauch von Rohstoffen andere Menschen, andere Generationen schaden?

    Für Felicia hat sich der Unfall am Tête du Travers verbunden mit der Wahlkampagne von Trump. Sein Verhalten ähnelt dem Verhalten des kranken Piloten. Der eine hat ein Flugzeug gegen einen Berg gelenkt, der andere ist dabei, ein ganzes Land gegen die Wand zu fahren. Und die halbe Welt.

    Seine Worte: Trashtalk. Lügen, schön verpackt.

    Believe me. Trust me.

    Felicia Glidden oil, ink and thread on paper 50 x 40 cm 2017

    Der Gegensatz von der Selbstdarstellung dieses Angebers und einem einfachen Leben im Wald ist groß. „Walden“ heißt das Buch von Thoreau, das zu einem Kultbuch geworden ist. Darin ist auch die Rede, heißt es: „Wozu diese verzweifelte Jagd nach Erfolg, noch dazu in so waghalsigen Unternehmungen? Wenn ein Mann nicht Schritt hält mit seinen Kameraden, dann vielleicht deshalb, weil er einen anderen Trommler hört. Lasst ihn zu der Musik marschieren, die er hört.“

    Künstler folgen ihren Eingebungen. Sie ermutigen andere durch ihre Kunst, zu hören, was in ihnen laut wird, wenn sie allein und ganz still sind. Wenn sie im Wald sind. Oder am See entlang gehen. Am Oberen See bei Duluth. Oder am Bodensee.

    Die Winter in Duluth sind kalt. So kalt, dass der Obere See zufriert. Es gibt Filme, in denen man sieht, wie sich das Eis aus dem See aufs Land bewegt. Knirschend bedroht es Häuser und Menschen. Natur ist bedrohlich. Kann bedrohlich sein. Bedrohlich wie Menschen. Bedrohlich wie ihre Worte.

    Felicia hat Bricks aus Metall und Papier gemacht, mit denen sich Mauern errichten lassen. Aber sie hat keine Mauer gebaut. Die Bricks liegen in einem Haufen auf der Bühne. Bruchstücke einer abgrenzenden Haltung, der Felicia etwas anderes entgegensetzt: Den tänzerischen Schwung, mit dem sie Grafitstifte über die Papierbahnen führt. Damit bringt sie eine andere Energie zum Ausdruck, fegt das Starre, Erstarrte, Eisige und Vereiste weg, das sich in den letzten Jahren in der amerikanischen Politik ausgedrückt hat.

    Felicia Glidden, video projection, handmade paper, steel, slide film, thread, plastic, paint dimensions variable 2020

    Im Sommer 2019 hat Felicia in Salem mit Kassandra gearbeitet. Eine Serie beeindruckender Bilder ist entstanden. Kassandra kam aus Troja und hat vor dem Untergang ihrer Stadt gewarnt. Und wurde doch nicht gehört. In ihre Kassandra-Bilder hat Felicia Schlagzeilen und Artikel über Amerika unter der unberechenbaren Führung durch Trump eingearbeitet.

    Und sie hat das Motiv des kippenden Hauses entwickelt, ebenfalls nach einem Traum, in dem sie die Worte hörte, shore it up! Das Haus muss gestützt werden! Das Haus kann als Symbol für Amerika und seine aktuelle Regierung verstanden werden, aber auch für unseren Planeten.

    Kurz vor dem ersten Weltkrieg hat Jan van Hoddis das Gedicht Weltende geschrieben:

    Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,
    In allen Lüften hallt es wie Geschrei.
    Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei
    Und an den Küsten – liest man – steigt die Flut.

    Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen
    An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.
    Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.
    Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.

    We need to shore this up (blue) oil on aluminum-coated paper 21 x 20 cm 2020

    Jan van Hoddis verbindet mit leichter Hand Banales und Apokalyptisches. Den Schnupfen und das Gefühl einer existenzielle Bedrohung. Es ist ihm gelungen, ein Bild zu schaffen für seine Zeit. Danach suchen wir, wenn wir Kunst machen. Und betrachten. Wir suchen nach einem Ausdruck für das, was uns unter die Haut geht. Felicia zeigt uns in dieser Ausstellung, was sie umtreibt, was sie beeinflusst und beeindruckt hat. Lassen Sie sich beeindrucken!


    Katrin Seglitz

    Speech for the vernissage of the exhibition “Impression/Abdruck” by Felicia Glidden on 17.1.2020
    at the Kunsthaus Caserne in Friedrichshafen Fallenbrunnen

    When you come into this room, you are impressed by the large-format works hanging here. Impression/Printing is what Felicia called the exhibition, and both words have a courtyard of meaning: In Impression, we hear the press, pressing, printing, pressing and pressing and pressing. Terms that have to do with printing and printing processes. And the question of what makes an impression.
    This is the question Felicia asks herself, this is the question she pursues experimentally with her works, the question of what impresses her, impresses her so much that she has to look for an expression for it.
    She grew up in Minneapolis and lived in the city until she was 18. After that she went to Duluth to study. She studied math and engineering and took courses in visual art and dance. Duluth is located at the Upper Lake, one of the three huge lakes in the north of the USA, on the border with Canada.
    Duluth has a large harbour, from here ships sail across the St. Lawrence Seaway into the Atlantic Ocean. Raw materials are shipped in Duluth: iron ore, grain, coal, oil and wood. The city itself, with 86,000 inhabitants, is not a large city, only slightly larger than Friedrichshafen.
    In her 3rd year of study Felicia turned completely to art.
    She moved into an old wooden house in the middle of the forest, near the lake, one hour from Duluth. She set up a studio in the garage, heated with wood, made art and earned the money she needed to live by renovating houses and boats. She has lived in and with nature, an experience that she still carries today.
    And shapes.
    Which brings us back to printing and the impression that something leaves behind. Even before she got to know waste separation in Germany, she separated garbage when she lived in the forest. For the past two years, packaging has become more and more the focus of her attention.
    Packaging is also designed and produced. They serve to protect food and products. Are opened or torn open, torn down and removed. They have a serving function, are usually overlooked.
    Felicia makes them visible by unfolding cardboard boxes, placing them under paper and rubbing them with graphite to create an imprint. She has sewn unfolded cardboard boxes and packaging together. And made trash quilts from plastic bags.
    In the beginning, the discovery of the production of plastics was celebrated. The success led to mass production. For a long time, we have felt oppressed and threatened by the flood of plastic in every conceivable form.
    And yet there are plastics that we wish would survive us. In 1856, celluloid was developed, and from 1870 it was marketed and further developed as a carrier material for films. In 1951, production was discontinued because celluloid is highly inflammable. In a dry environment, the water content decreases and celluloid becomes an explosive that can ignite spontaneously.
    Celluloid was replaced by a transparent film of tri-acetate or polyester coated with a photo emulsion. Stripes from the age of analogue photography can still be found in many households. Also with Felicia.
    When the cellar of Felicia and Alain was flooded during a flood, it became clear that tri-acetate and polyester also spoil when it gets wet. The slides in her archive show not only the captured moments but also abstract landscapes of spreading mould. Felicia has made a memory skin from the destroyed photos, a memory skin. And turned them into an allegory …of impermanence.
    Felicia: “Time is like a flood that covers and bleaches out what was once present.”
    Plastics are used for packaging, for protecting things, but also as carriers of memories. In this exhibition, Felicia is concerned with making their materiality visible and the forms that are in circulation.
    This is one aspect, one part of her works exhibited here. The other aspect is the making visible of emotional impressions. Andy Dunhill impressed her. Felicia dedicated a book to him with frottages. The word frottage comes from the French word frotter – to rub. A procedure that Max Ernst discovered and developed from 1925 onwards. In frottage, the surface structure of an object or material is transferred to a piece of paper by rubbing it with a pencil. Frottage is an artistic stylistic device for the integration of found structures.
    Andy was also an artist, sculptor and draftsman. We were together in Spetzgart, at the artist exchange Salem2Salem, where German and American artists meet every summer, sometimes in Salem Castle, sometimes in Salem Art Works in New York State. Felicia had known Andy for a long time, from America, from the work at Franconia Sculpture Park. I only met him in Spetzgart and was impressed by his expressiveness. He worked with black ink and pinned the sketches, which were created in rapid succession, to the walls of his room.
    I looked at them through the open window, saw him sitting at his desk and drawing, and thought “Wow! There’s a new Picasso. Concentrated power, clenched fists, chips and annoying flies, his sketches revealed great skill, elemental strength and: humor. He was British and came to America because Obama had been elected. For Felicia, he was a fellow artist whose judgment was sincere. When he said something, it was an honest critic, an honest opinion, he did not mince his words.
    His death was a blow. His legacy is his art. And his way of working: With strength, skill and humor. Using frottage as a stylistic device to integrate other structures, Felicia thematizes influence and impressions by other people.
    What impresses us?
    Who impresses us? What gets under your skin?
    The philosopher Schelling wrote 200 years ago that conscious activity must combine with an unconscious power in order to create a work of art.
    Felicia always works with dream images and diary notes. Draws letters and words from these dream pictures in the paint she applies to the cardboard boxes before making prints.
    She has called a series of trash quilts Tête du Travers. Tête du Travers is the name of the mountain against which a pilot piloted a plane with 149 passengers in 2015. Tête means head. Le travers is the mistake or the cross. Esprit de travers means head. Against a mountain called Querkopf, a Querkopf steered an airplane and took many people with him to his death.
    What was going on in the pilot’s head?
    Five days later, under the impression of the crash, Felicia wrote a text. Parts of this text appear on her trash quilt prints.
    Can this process become an allegory for our own behaviour? What goes on in our heads when we harm other people, other generations, through our consumption, the unrestrained consumption of raw materials?
    For Felicia, the accident at the Tête du Travers has become linked to Trump’s election campaign. His behaviour is similar to that of the sick pilot. One has steered a plane into a mountain, another is about to drive a whole country into a wall. And half the world.
    His words: trash talk. Lies, nicely packed.
    Believe me. Trust me.
    The contrast between the self-expression of this show-off and a simple life in the woods is great. “Walden” is the name of Thoreau’s book, which has become a cult book has become. It also says: “Why this desperate pursuit of success, especially in such daring ventures? If a man cannot keep up with his comrades, it is perhaps because he hears another drummer. Let him march to the music he hears.”
    Artists follow their intuition. They encourage others through their art to hear what becomes loud in them when they are alone and silent. When they are in the forest. Or walking along the lake. By the Upper Lake near Duluth. Or by Lake Constance.
    The winters in Duluth are cold. So cold that the Upper Lake freezes over. There are movies that show the ice moving from the lake to the land. It crunches, threatening houses and people. Nature is threatening. It can be threatening. Threatening like people. Threatening like their words.
    Felicia has made bricks of metal and paper that can be used to build walls. But she didn’t build a wall. The bricks are in a pile on the stage. Fragments of a demarcating attitude that Felicia counters with something else: …the dancing movement she uses to run graphite pencils across the paper. In doing so, she expresses a different energy, sweeping away the rigidity, congealment, iciness and icing that has been expressed in American politics in recent years.
    In the summer of 2019, Felicia worked with Cassandra in Salem. A series of impressive pictures has been created. Kassandra came from Troy and warned of the downfall of her city. And yet she was not heard. In her Cassandra pictures, Felicia has incorporated headlines and articles about America under the unpredictable leadership of Trump.
    And she has developed the motif of the tilting house, also after a dream in which she heard the words, shore it up! The house must be supported! The house can be understood as a symbol for America and its current government, but also for our planet.
    Shortly before the First World War, Jan van Hoddis wrote the poem Weltende:

    The citizen’s hat flies off the pointy head,
    The air is filled with the sound of screaming.
    Roofers crash and split
    And on the coasts – one reads – the tide is rising.

    The storm is here, the wild seas are honking
    Ashore to crush big dams.
    Most people have a cold.
    Railroads fall off bridges.

    Jan van Hoddis combines the banal and the apocalyptic with a light hand. The sniffles and the feeling of an existential threat. He has succeeded in creating an image for his time. This is what we look for when we make art. And we look at it. We look for an expression for what gets under our skin. In this exhibition, Felicia shows us what drives her, what has influenced and impressed her. Let yourself be impressed!

    translated with Deepl

     

    Void oil on aluminum coated paper 21 x 20 cm 2020

  • Justine Johnson Indigo Exhibition + Review

    Justine Johnson Indigo Exhibition + Review

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    Friedrichshafen – Knicke im Indigohimmel
    Justine Johnson stellt das Weltall aus. Oder doch Kunstwerke, die daran erinnern. Ebenso wie an kleinteilige alte Fenster, die den Blick nach draußen leiten, in nichts als bläuliche Helligkeit. Und auch der Gedanke an Origami flammt kurz auf, die chinesisch-japanische Kunst des Papierfaltens. Denn wie sich auf dem dicken, fast textilartigen Japanpapier der Künstlerin die indigoblaue Farbe verteilt, das bestimmen wesentlich die Faltungen des Papiers. Die Faltungen bieten der Farbe einen Grat, an dem entlang sie rinnt, sie unterteilen das Papier aber auch in geometrische Flächen. Manches Blatt nimmt sich aus wie eine gerade noch erkennbare Hochhausarchitektur, festgehalten in der Künstlerhandschrift eines Lyonel Feininger, aber gemalt mit impressionistischem Pinsel. Und bleibt man beim Gedanken an Origami, dann überschreiten diese gefärbten Papiere die Grenze zu Objekten, die man sich allerdings vorstellen muss – weil sie nun flach ausgebreitet sind.
    Die in Kalifornien geborene und in Großbritannien lebende Justine Johnson ist nach einer längeren Pause die erste Künstlerin, die im “ProjekTraum FN” von Felicia Glidden und Alain Wozniak ausgestellt wird. Sie studierte in Japan und hat sich dort mit den japanischen Textilfärbetechniken beschäftigt – auch mit Shibori, der japanischen Variante des Batikens, die sich in ihrer Ausstellung “Indigo” im “ProjekTraum” niederschlägt. “Alles was ich über die Farbe Indigo weiß, habe ich in Japan gelernt”, sagt sie. Indigo, aus Pflanzen gewonnen, ist eines der ältesten Färbemittel überhaupt. “Indigo wurde in vielen verschiedenen Kulturen verwendet.
    Nicht nur in Japan, sondern auch in Afrika, Indien, China oder Nordamerika”, sagt Johnson und fährt fort: “Das Indigoblau verbindet uns alle, und es ist überall: das Blau von Jeans basiert auf Indigo.” Von einer Farbe, die wertvoller als Gold war, hat sich Indigo zum Massenrohstoff der Textilindustrie gewandelt.
    Die Farbe Indigo als ein die Menschen verbindendes und sie umgebendes Element – das prägt auch Justine Johnsons Kunst, denn ihre Papierbilder sind vom Blick in den Himmel inspiriert, der in der Dämmerung vom Tiefblauen ins Schwarze übergeht. Rostrot und golden deuten sich auf Johnsons Arbeiten himmlische Leuchtfeuer und Sternhaufen an. Schließlich wird der Himmel selbst zum Relief, in einer großformatigen Wandarbeit, die aus einer Unzahl von eingefärbten Dreiecken besteht, die in den Raum ragen. Es ist ein Spiel mit der Unendlichkeit, denn das unregelmäßige Relief könnte über seine Grenzen durch die Anfügung weiterer Dreiecke ins Endlose weitermäandern, in jeder Dimension. Das Relief regt zum Nachdenken über Endliches und Unendliches an: Spiegelt sich das Endlose in seinen Bauteilen, ist also der Makrokosmos im Mikrokosmos enthalten? Oder ist es ein Widerspruch in sich, dass das Endlose sich aus begrenzten Teilen addieren könnte?
    Wie dem auch sei: Zum Himmel sieht Justine Johnson mit einer ähnlichen Aufmerksamkeit wie ein Haiku-Dichter, der versucht, für seine ganz alltäglichen Sinneseindrücke wach zu bleiben. Ein schon recht alter japanischer Haiku lautet so: “In der Papiertür Löchlein der ganze Himmelsstrom”.
    Die Ausstellung im “ProjekTraum FN”, Dornierstraße 4, ist an den Sonntagen 5., 12. und 19. Februar jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet, sowie nach Vereinbarung unter Telefon 01 76/23 53 42 68.[/cs_text][/cs_column][/cs_row][/cs_section][/cs_content]

  • OPEN STUDIO review de/en

    OPEN STUDIO review de/en

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    12.03.2016 Harald Ruppert
    Südkurier Nr 60 FN
    Friedrichshafen Archäologie im Bergwerk der Träume
    Felicia Glidden zeigt in ihrer Ausstellung Kunst aus der Nachtseite des Gehirns

    Ein Metallsplitter ist inmitten all der anderen Arbeiten an der vollen Wand fixiert. Wirklich ein Splitter? Dazu sind seine Kanten zu rund. Und doch ist es ein Überbleibsel – eines aus einem anderen Bewusstseinszustand. Denn dieses Ding ist aus den Träumen von Felicia Glidden in unsere Wirklichkeit hineingeschmolzen.
    Mit Träumen beschäftigt sich die aus Minneapolis (Minnesota) stammende Künstlerin seit langen Jahren. Schon in der Schulzeit schrieb sie ihre Träume auf – und mit diesem Splitter, der nur stellvertretend für viele weitere Objekt steht, die ihr im Traum erschienen, hebt sie sie aus der Ebene der flüchtigen inneren Bilder hinüber ins Reale und Bleibende.

    Seit Januar 2013 lebt die Künstlerin in Friedrichshafen und eröffnete hier im vergangenen Sommer mit ihrem Mann Alain Wozniak den „ProjekTraum“. Den Auftakt darin machte 2015 eine Ausstellung mit Malerei ihres Landsmanns Jim Denomie. Nun folgen Felicia Gliddens eigene Arbeiten.
    Felicia Glidden will mit ihrer Archäologie der Träume keinen Gartenzaun um ihre privaten Trauminhalte ziehen. Eher betreibt sie eine Art Phänomenologie, die auch anderen zugänglich ist und zu der sie ihr eigenes „Bewusstseinsmaterial“ als Basis heranzieht. Einen „Traumstoff“, der entweder klar ist oder amorph wie der besagte Metallsplitter, von dem man rätseln kann, zu welchem Traumgebäude er einmal gehört haben mag.
    Aber was kann die Erinnerung, dieser Förderkorb im Bergwerk der Träume, überhaupt ans Licht bringen? Mit der Erinnerung ist es wie mit einem starren Lichtstrahl: Was er erhellt, ist nur Ausschnitt eines Ganzen, das im Dunkeln bleibt. Was dieses Ganze verbirgt und welche Dimensionen es hat, bleibt unbekannt. Eine Tintenzeichnung von Felicia Glidden bildet eine Metapher auf diesen Sachverhalt: Auf eine Buchseite hat sie ein wolkenartiges Gebilde gezeichnet. Nur in einem kleinen Teil davon sind einige Worte lesbar – gerade so viel um zu bemerken, dass es sich um ein Gedicht handelt – der weitaus größte Teil des Textes aber verschwindet hinter schwarzen Schraffuren.

    Das Sichtbare und das Verdeckte, das klar Umrissene und das Unscharfe beschäftigen Felicia Glidden. So ist es auch in einer Serie überarbeiteter Fotografien, die die Jungfrau Maria zeigen: Mit Sand und anderen Schmirgelmaterialien hat die Künstlerin die Farbfotos malträtiert, hat die Klarheit der Motive ausradiert und schließlich das Fotopapier mit Farbe und Wachs überzogen. Die Ergebnisse wirken gerade wegen ihrer Unschärfe und der fehlenden Details wie himmlische Visionen.
    „Man erkennt Maria nicht genau, aber man weiß, dass sie es ist“, sagt Felicia Glidden und formuliert so, was nicht nur religiöse Erscheinungen ausmacht, sondern oft auch die Erinnerung an Träume: Selbst wenn vom Traum nur einzelne verschwommene Bilder bleiben, kann er das Wachbewusstsein prägen – mit dem Eindruck eines starken Bedeutungsgehalts oder Emotionen, deren Anlass nicht mehr klar zu rekonstruieren sind.

    Felicia Glidden greift nicht ins Reich der Träume um naiv hervorzuzeigen, was sie Wundersames darin gefunden hat. Ihr Ansatz gleicht eher einer Wissenschaftlerin, die auch ihre eigenen Methoden, mit denen sie Trauminhalte nach außen trägt, einer Untersuchung unterzieht. Träume müssen übersetzt werden, sonst bleibt der Träumer mit ihnen allein. Träume können in Geschriebenes und Gesprochenes, in fixierte oder bewegte Bilder übertragen werden. Mit jeder Übertragung werden sie dabei Umwandlungen unterzogen, für die es zwei Ursachen gibt: der zwischengeschaltete ordnende Verstand und die Eigengesetze des jeweiligen Mediums.

    Beides zeigt sich in der Ausstellung etwa bei der Übersetzung eines Traums ins Schriftliche, in der Textprojektion „First line of every dream I have written“. Felicia Glidden hat sie aus ihren Traumtagebüchern zusammengestellt. Es ist keine komplette Traumerzählung, sondern, wie der Titel sagt, von jedem notierten Traum der jeweils erste Satz. Daraus ergibt sich in der Abfolge eine Textcollage – vor allem aber der Einblick in die Logik des Schreibens. Oft wird im ersten Satz der Ort der Handlung des Traums skizziert, die auftretenden Personen und bereits Grundzüge des Inhalts. Im Schreiben wird gewichtet und zusammengefasst. Das Wesentliche eines Traums kristallisiert sich heraus, und so ist schon der erste Satz eine interpretierende Rekonstruktion.
    Nur wenn man sich über diese Mechanismen der Traumaufzeichnung im Klaren, kann man auch nach alternativen Wegen suchen: So hat sich die Künstlerin etwa von hinten nach vorn bewegt – hat eine Aufzeichnung nicht mit dem stärksten oder dem ersten Eindruck eines Traums begonnen, sondern mit dem letzten, an den sie sich erinnern konnte.

    In Felicia Gliddens Videos schließlich fließen die verschiedensten Übersetzungsmethoden des Traums zusammen und schaffen so ein Gesamtkunstwerk aus gesprochenem Text, Musik, von mit dem Traumgeschehen in Verbindung stehenden filmischen Bildern, sowie Natur- und Nebengeräuschen. Kombiniert wird dies mit teils aufwändigen Rauminstallationen. Das Ergebnis ist keine Nachbildung des Traums, aber eine dem Traum analoge Sphäre, wie im Video „Between Two Rivers III“ – der Aufzeichnung einer multimedialen Installation. Hier begleiten, kommentieren und widersprechen die eingesetzten Medien einander. Es entsteht ein offener Anknüpfungsraum für Assoziationen, der auch durch die Architektur selbst permanent aufgebrochen wird: In eineinhalbjähriger Arbeit hat Felicia Glidden eine Wand für Filmprojektionen geschaffen. Sie besteht aus hunderten von Kuben. Jeder ist aus einem Metallgerüst gefertigt, das mit geschöpftem Papier überzogen wurde. Diese Kuben stehen nun in den verschiedensten Winkeln auf – und nebeneinander, manche von ihnen sind offen. Diese Wand wirkt wie ein Wellenbrecher für den darauf projizierten Film, der Wasseroberflächen zeigt, denn am Wasser spielt das Traumgeschehen, welches eine Stimme schildert. So wird das Video „Between Two Rivers II“ zum Mosaik. Traumartig wirkt es deshalb, weil es die eindeutige Sinnspur verweigert.

    Felicia Glidden betreibt eine künstlerische Forschungsarbeit, aber es geht darin nicht um Traumdeutung, die dem Halbbewussten ja gerade ihr Wesen raubt. In Felicia Gliddens Kunst behalten die fassbar gemachten Elemente des Traums ihre Aura – die Schemen einer unmessbaren Dunkelzone, mit der sie verbunden sind.

    Die Ausstellung ist bis einschließlich Sonntag, 13. März, täglich von 14 bis 18 Uhr im „ProjekTraum“ in der Dornierstraße 4 (Erdgeschoss, rechts der Apotheke) in Friedrichshafen zu sehen. Danach kann die Ausstellung noch bis 3. April nach Terminabsprache besucht werden (Telefon 01 76/23 53 43 23, E-Mail: projektraum@protonmail.com). Die Künstlerin im Internet: feliciaglidden.com.[/cs_text][/cs_column][cs_column id=”” class=”” style=”padding: 0px; ” bg_color=”” fade=”false” fade_animation=”in” fade_animation_offset=”45px” fade_duration=”750″ type=”1/2″][cs_text id=”” class=”” style=”” text_align=””]

    Friedrichshafen archeology in the mine of dreams
    Felicia Glidden exhibitions art from the night side of the brain

     

     

    A metal shard is fixed in the midst of all the other work on the full wall. Really a splinter? Its edges are too round. And yet it is a remnant from a different state of consciousness, melted from the dreams of Felicia Glidden into our reality.
    The Minneapolis, Minnesota-born artist has dealt with dreams for many years. Already at school she wrote her dreams – and with this splinter, which is only representative for many more objects that have appeared in dreams, she lifts them from the level of the volatile inner images into the real and enduring.

    The artist has lived in Friedrichshafen since January, 2013, and opened the project space “ProjekTraum” last summer with her husband Alain Wozniak. A painting exhibition by her compatriot Jim Denomie made the kick-off in 2015, and Felicia Glidden follows it up with her own work.
    Felicia Glidden will draw no fence around her private dream world with her archeology of dreams. Rather, it operates as a kind of Phenomenology, that is accessible to others, and attracts her own “awareness material” as the basis. A “dream fabric” that is clear or amorphous as the aforementioned fragment of metal, from which one can speculate at what dream building it belonged to.
    So what can get the memory cage in the mined dreams even light? The memory is like with a rigid beam: what it illuminates is only part of a whole that remains in the dark. What this whole thing is and which dimensions it has, remains unknown. An ink drawing by Felicia Glidden is a metaphor for this situation. On a book page, she has drawn a cloud-like structure. Only in a small part of it are a few words readable – just enough to notice that it is a poem – the vast majority of the text disappears behind black hatching.

    Felicia Glidden deals with the visible and the hidden, the clear –cut and the fuzzy. This is evident in a series of revised photographs which show the Virgin Mary. She has mistreated the color photographs with sand and other abrasive materials, wiping out the clarity of motives, and finally painting and waxing the photo paper. The results, because of their softness and the missing details, appear like heavenly visions.
    “You cannot exactly see Maria, but you know that it is her.”, says Felicia Glidden. So this makes not only religious phenomena, but often also the memory of dreams. Even if there remain only a few blurry images of the dream, it can dominate the waking consciousness – with the impression of a strong meaning or emotions, whose cause can no longer be clearly reconstructed.

    Felicia Glidden does not go into the realm of dreams just to show the wonderful things she finds there. Her approach is more like a scientist carrying her own methods, whereby she wears the dream content externally as investigative subjects. Dreams need to be translated, otherwise the dreamer is left alone with them. Dreams are written and spoken and can be transmitted as fixed or moving images. With each transmission they must undergo metamorphosis for which there are two causes: the intermediate ordering mind and the internal laws of the respective medium.

    Both examples can be found in the text projection “first line of every dream I have written.” Felicia Glidden has compiled them from her dream diaries. It is not a complete narrative of them but, as the title suggests, the first sentence of each recorded dream. What results is a text collage – which above all reveals a glimpse into the logic of writing. Often the first sentence outlines the location of the action in a dream, the people who appear and a preliminary sketch of the content. In writing, the words are weighed and assembled. The essence of a dream crystallizes, and so the first movement becomes an interpretative reconstruction.
    Only when someone has experienced the workings of dream recording can you also look at alternative ways, and so the artist has moved around from back to front –and she has also not only started by recording the strongest or first impression of a dream, but also with the last one she could remember.

    Finally, in Felicia Glidden’s videos, the different translation methods of dreams converges and creates a work of art of spoken text, music, cinematic images of dream events, as well as natural and ambient noises. This is combined with some complex room installations. The result is not a replica of the dream, but the dream analogous sphere, as shown in the video “Between Two Rivers III” – the recording of a multimedia installation. Here the media used, which is continually broken up by the architecture itself, accompanies, comments on and contradicts each other. It creates an open connecting room for associations. In One and a half years of work, Felicia Glidden has created a wall for film projections. It consists of hundreds of cubes. Each is made of a metal skeleton which has been coated with hand-made paper. These cubes are now arranged in different formations – atop and next to each other, some of them are open. This wall acts as a breakwater for the film projected on it, which shows water surfaces, because water is in the dream sequence as described by the voice. The video “Between Two Rivers II” becomes the mosaic – ethereal because it denies the clear sense of tracking.

    Felicia Glidden operates an artistic research, but it is not a dream interpretation that precisely robs the semi-conscious their essence. In
    Felicia Glidden’s art the tangible elements made of dreams retain their aura – the schemes of an immeasurable dark zone, with which they are associated.

    You can see the exhibition through Sunday March 13 daily from 2 to 6 pm in ProjekTraum at Dorneierstrasse 4 ( next to the Pharmacy on the right side) in Friedrichshafen and by appointment until April 3 . Telephone: 0176/23 53 43 23 Email:projektraum@protonmail.com. The artist is on the internet: feliciaglidden.com

     

    Translation F. Glidden[/cs_text][/cs_column][/cs_row][/cs_section][cs_section id=”” class=” ” style=”margin: 0px; padding: 45px 0px; ” visibility=”” parallax=”false”][cs_row id=”” class=” ” style=”margin: 0px auto; padding: 0px; ” visibility=”” inner_container=”true” marginless_columns=”false” bg_color=””][cs_column id=”” class=”” style=”padding: 0px; ” bg_color=”” fade=”false” fade_animation=”in” fade_animation_offset=”45px” fade_duration=”750″ type=”1/1″][x_image type=”none” src=”http://projektraumfn.com/wp-content/uploads/2016/03/H-Ruppert-reviewE.jpg” alt=”F Glidden” link=”false” href=”#” title=”” target=”” info=”none” info_place=”top” info_trigger=”hover” info_content=””][/cs_column][/cs_row][/cs_section]